Wie viel Flüssigkeit braucht mein Baby im Sommer? Reicht es wenn ich stille?
Immer mal wieder erreicht mich die Frage, ob ein Baby nebst Muttermilch in einem heissen Sommer zusätzlich Flüssigkeit benötigt. Ich erinnere mich gut, dass ich in Shanghai, wo unsere Tochter ihr erstes Lebensjahr verbracht hat, dieselbe Sorge hatte. Deshalb hier ein paar Tipps, wie du erkennst ob dein Kind zusätzlich Flüssigkeit benötigt und vor allem auch was.
Wie sollen Eltern wissen, wie viel Flüssigkeit ihr Kind tatsächlich benötigt?
Hinweis Nummer 1: Urin
Ein Blick auf den Urin gibt Aufschluss: Zeigt der Urin eine dunkle Farbe und einen üblen Geruch, ist das ein Hinweis auf eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Je dunkler der Urin, desto konzentrierter ist er und desto ausgetrockneter ist Ihr Baby. Der Harn muss hellgelb oder strohfarben sein.
Hinweis Nummer 2: eingesunkene Fontanelle
Babys reagieren auf ein Flüssigkeitsdefizit besonders empfindlich.
Eine eingesunkene Fontanelle, Schläfrigkeit, wenig nasse Windeln und keine oder kaum Tränen beim Weinen sind deutliche Warnsignale für eine Austrocknung (Dehydratation).
Hinweis Nummer 3: Verstopfung
Auch am Stuhlverhalten erkennt man gut, ob ein Kind genug Flüssigkeit bekommt. Zu fester Stuhl oder Verstopfung können einen erhöhten Bedarf zeigen. Viele Babys mögen zunächst gar nichts zusätzlich zur Milch trinken und verweigern Schoppenflasche und Schnabeltasse. Wenn dein Kind gesund und munter ist und 5 - 6 nasse Windeln am Tag hat, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Es bekommt dann durch die Milchmahlzeiten und die Breie genügend Flüssigkeit. Ansonsten ist langsames und geduldiges heranführen an die Tasse gefragt.
Vorsicht bei verdünnter Schoppennahrung!
Säuglingsmilchnahrung zu verdünnen, ist nicht nötig und kann im Extremfall sogar problematisch werden. Wenn dein Baby zu stark verdünnte Nahrung erhält, gedeiht es schlechter, weil zu wenige Nährstoffe in der verdünnten Schoppenmilch enthalten sind. Ausserdem kann es zu einer Wasserintoxikation kommen, weil Babys aus Hunger zu viel von der verdünnten Nahrung trinken und das zusätzliche Wasser über die Nieren nicht ausscheiden können.
Vorsicht bei Babys: Wasser ist nicht gleich Wasser
Der beste Durstlöscher ist immer noch einfaches Wasser. Wasser ist gut zu den Milchzähnen und
überall erhältlich. Leitungswasser muss in der Schweiz nicht vorher abgekocht werden. Lasse einfach Wasser aus dem Wasserhahn laufen, bis es konstant kalt fliesst. In den Leitungen stehendes Wasser könnte mit Keimen kontaminiert sein. Das selbe gilt für warmes Leitungswasser. Vorsicht bei Wasser aus dem eigenen Brunnen oder wenn du noch alte Eisen- oder Bleirohre im Haus hast. Alternativ kannst du auch stilles Mineralwasser verwenden.
Tee für mein Kind aber was für einer?
Als zweite Wahl eignen sich verschiedene ungesüsste Tees. Zur Zubereitung kannst du Baby- Kindertee verwenden, diese sind streng auf Schadstoffe geprüft. Übergiesse Kräutertee mit sprudelnd kochendem Wasser auf und lasse ihn mindestens fünf Minuten ziehen. Das ist notwendig, um Keime abzutöten, die sich in den pflanzlichen Produkten befinden können.
Geeignete Teesorten für Ihr Baby sind:
- Fenchel, Anis und Kümmel, welche sich auch bei Koliken bestens eignen
- Apfel
- Hagebutte hat einen hohen Vitamin C-Gehalt, wirkt aber leicht abführend.
- Lindenblüten
- Melisse
- Malve
- Hibiskus
Probier unseren Babyduft Entspannungstee, mit Fenchel, Hibiskus und Kamille. Eine tolle Mischung für die ganze Familie um den Tag ausklingen zu lassen oder bei Koliken.
Ungeeignete Getränke für dein Baby
Rotbuschtee, auch Rooibostee genannt, ist zwar koffeinfrei und hat kaum Bitterstoffe, Langzeit Erfahrungen liegen aber noch nicht vor. Schwarzer Tee ist für die Babynahrung auf jeden Fall ungeeignet. Schon gar nicht in Form von Eistee, weil diesem zahnschädigende Zitronensäure und oft auch grosse Mengen Zucker zugesetzt sind. Auch Pfefferminztee sollte man Babys und Kleinkindern nicht geben: Das darin wirksame Menthol ist viel zu scharf.
Säfte und Saft-Wasser- oder Saft-Tee-Gemische sind nur noch die drittbeste Lösung. Auf Dauer führen selbst ungesüsste und verdünnte Säfte zu einer deutlichen Abhängigkeit von süssem Geschmack. Auch wenn es sich um natürlichen Fruchtzucker handelt - für die Zähne ist er genauso schädlich. Einige Kinder reagieren zudem empfindlich auf die Säure in den Fruchtsäften und bekommen dann leicht einen Windelausschlag.
Im ersten Lebensjahr sind auch alle Süssgetränke wie Sirup, Limonaden etc. tabu. Aber auch im Kleinkind- und Schulalter sollten diese Getränke nur bei speziellen Gelegenheiten, höchstens einmal pro Tag genossen werden. Mit ungesüssten Durstlöschern beugst du Karies und Übergewicht vor!
Becher oder Schnabeltasse was ist besser?
Ab dem Alter von ca. 6 Monaten ist das Baby fähig, aus einem Becherli zu trinken. Eine Schnabeltasse wird von Zahnärzten nicht empfohlen, da die Bewegungen der Zunge bei diesem "Saugen oder Nuckeln" schlecht für die Kieferentwicklung sind.
So ihr Lieben, ich hoffe ich konnte euch mit dieser Info weiterhelfen und du und dein Kind geniesst einen unbeschwerten Sommer.
Herzlich
deine Ursula
- Tags: Baby
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