Hochsensitive Kinder erkennen und verstehen
Das Thema hochsensible Kinder beschäftigt mich schon lange, ich wusste aber nicht, dass es dafür eine so schöne Bezeichnung gibt; "Orchideenkinder". Kreiert hat diesen Begriff der Schweizer Entwicklungspsychologe und internationale Spezialist für Hochsensivität, Michael Plüss.
Mit meiner damals 3 Monate alten Tochter habe ich für ein Jahr in der chinesischen Metropole Shanghai gelebt. Ich konnte beobachten wie Kinder unter dem ständigen Lärm und den andauernden Licht- und Geruchsreizen litten. Einige meiner Freundinnen wunderten sich, dass ihre Kinder permanent unruhig waren und zappelig und bereits unter Schlafstörungen litten.
Mit BABYDUFT natural aromacare wollte ich deshalb etwas schaffen, das diesen Kindern hilft in der schnelllebigen, lauten Welt zurecht zu kommen denn den einen gelingt dies besser, andere haben damit ihre Schwierigkeiten. Inhaltsstoffe wie Mimose sind nicht per Zufall in BABYDUFT enthalten, denn wer kennt den Spruch nicht: "sie oder er ist halt ein Mimöschen".
Heulsuse, Mimose, Weichei
Hochsensitive Kinder werden oft als Heulsuse oder Mimose bezeichnet oder Jungs als Weichei. Denn bei einer saloppen Bemerkung kommen gleich die Tränen oder sie können über ein dahingeworfenes Wort eines Schulkollegen/einer Schulkollegin tagelang nachdenken.
So beinhaltet beispielsweise nur schon das Schulzimmer für manche Hochsensitive eine Reizflut, die nur schwer zu ertragen ist. Geräusche, Gerüche, Stimmungen und Berührungen ergeben einen Cocktail, den diese Kinder erst mal verdauen müssen, wenn sie den Raum verlassen haben.
"Orchideenkinder" brauchen viel Fürsorge und Liebe
Wichtig für hochsensitive Menschen, dass man ihnen eine Möglichkeit von Schutz und Rückzug gewährt denn sie haben keine Mauer, keine Abgrenzung. Die Welt dringt sozusagen in sie ein. Ein schützendes Körperöl morgens aufgetragen kann helfen diese Barriere zu bilden, sich abzugrenzen. Ich habe insbesondere mit Johanniskraut, das in unserem Schutzöl aus der Bleib Gesund Linie enthalten ist, sehr gute Erfahrungen gemacht.
Hochsensitive Kinder stossen nur selten auf Verständnis. Psychische Probleme entwickeln vor allem jene Hochsensitiven, die als Kinder unter belastenden Bedingungen aufwuchsen. Der Schweizer Entwicklungspsychologe und internationale Spezialist für Hochsensivität, Michael Plüss, hat deshalb wie bereits erwähnt den schönen Ausdruck "Orchideenkinder" kreiert.
«Kinder, die in einem fürsorglichen, unterstützenden und hilfsbereiten elterlichen Umfeld aufwachsen, sind wie Orchideen: Bei schwierigen, ungünstigen Bedingungen gehen sie rasch zugrunde, aber mit der richtigen Pflege entwickeln sie sich zu wunderschönen, prachtvollen Blumen.»
Dieselben Charakteristiken, die für negative Erfahrungen empfängliche Kinder überproportional verwundbar machten, liessen sie auch überproportional von positiven Erfahrungen profitieren, sagt Michael Plüss. Eine Metaanalyse der Universität Utrecht hat das bestätigt. So fanden die Forscher mehrere Belege dafür, dass Orchideenkinder zwar übermässig unter den negativen Auswirkungen schroffen elterlichen Verhaltens leiden, aber auch überproportional stark von elterlicher Fürsorglichkeit profitieren.
Woran erkennt man, dass ein Kind Hochsensitiv ist?
Nicht jedes Kind das ab und zu empfindlich reagiert oder weint, kann gleich als Hochsensitiv eingestuft werden. Wenn dein Kind jedoch Geräusche wie etwas das Rascheln der Serviette in einem Restaurant, das leise Kratzen beim Spitzen eines Bleistifts, das Quietschen einer Schuhsohle beim Laufen als sehr störend empfindet, kann es sein, dass es zu den ca. 20% Hochsensitiver Menschen gehört. Auch Gerüche spielen eine grosse Rolle: viele Hochsensitive haben eine sehr empfindliche Nase, riechen zum Beispiel das einen Tag alte Wasser in der Blumenvase. Andere wiederum halten kratzige Kleidungsetiketten nicht aus oder tragen nie Socken. Menschenansammlungen, überfüllte Transportmittel oder ein Schulausflug sind für die meisten Hochsensiblen eine Qual.
«Ein Hochsensitiver unterscheidet Reize in zehn Varianten, eine weniger sensible Person nimmt etwa fünf oder vielleicht auch nur zwei Varianten wahr»
Elaine Aron, US-amerikanische Psychologin.
Ein zweites Merkmal ist die Verhaltenshemmung. Sie zeigt sich unter anderem darin, dass hochsensitive Personen in neuen Situationen gerne beobachtend abwarten, bevor sie aktiv werden und sich beispielsweise an einem Tisch dazugesellen. Oder sie ziehen sich zurück, wenn etwas bedrohlich oder gar schädlich sein könnte. Das hat laut Aron evoutionsbiologische Ursachen. Diese «ruhige Wachsamkeit» sei nichts anderes als eine Überlebensstrategie, wie wir sie auch aus der Tierwelt kennen.
Ob Positives oder Negatives, beides erleben Hochsensitive viel intensiver als normal sensible Menschen.
Das dritte Merkmal ist die sensorische Sensitivität. Hochsensitive besitzen eine höhere Aktivierungssensibilität des Nervensystems, das heisst eine niedrigere Schwelle, bei der eine physiologische Reaktion ausgelöst wird, egal ob es sich um zu helles Licht oder eine Disharmonien in einer Beziehung handelt: Selbst wenn das Kind an einer Situation gar nicht beteiligt war, sondern nur Zeuge, empfindet es so, als wär es mittendrin gewesen.
Geht Hochsensitivität wieder zurück?
Hochsensitivität geht mit den Jahren nicht zurück und wird auch nicht schwächer. Aber Eltern, die ein hochsensitives Kind oft loben und es ermuntern, auszutesten, ob sich seine Befürchtungen als begründet herausstellen, haben einen positiven Einfluss, darin sind sich Expertinnen und Experten einig.
Elaine Aron formuliert es so:
«Mit der Zeit wird die Vorstellung des Kindes von der Welt nicht mehr so beängstigend sein, wie sein Nervensystem es ihm in früheren Jahren übermittelt hat. Seine kreativen Wesenszüge und intuitiven Fähigkeiten werden sich entfalten und die schwierigen Seiten können etwas verblassen, sofern die richtigen Strategien im Umgang damit gefunden wurden.
Beeinträchtigte Lebensqualität durch Hochsensibilität?
«Sie/er soll sich doch mal zusammennehmen.»
Diesen Satz hören Eltern von hochsensiblen Kinder oft. Manchmal sogar von einem Elternteil, da kein Verständnis da ist, dass der Sohn oder die Tochter Mühe hat erzieherische Massnamen zu befolgen, zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig zu sein und für eine Prüfung zu lernen ohne Hilfe der Eltern. Eine unglaubliche familiäre Belastung.
Für Eltern ist es sehr schwierig, Erklärungen für die «seltsamen» Eigenarten ihrer hochsensitiven Kinder zu finden, und so suchen viele Mütter und Väter den Fehler bei sich und ihrer Erziehung.
Wer dann endlich herausfindet, dass das Kind wahrscheinlich hochsensitiv ist, atmet erst einmal auf.
«Das Bewusstsein darüber ist erleichternd, weil man endlich weiss, was los ist», erklärt Brigitte Küster, Autorin und Leiterin des Instituts für Hochsensitivität.
Zudem wird klar: Nicht man selbst mit seinem eigenen Handeln ist schuld an den Schwierigkeiten, sondern ein besonderes Persönlichkeitsmerkmal.
Aber: Diese Erleichterung ist erst der Anfang eines Weges, auf dem es darum geht, das Leben für sich respektive mit seinem Kind zu gestalten, und zwar so, dass es sich richtig fühlen, sein Potenzial ausschöpfen und sich wertvoll empfinden kann.«Dieser Weg ist nicht einfach, speziell in einer schnelllebigen, lauten und leistungssorientierten Gesellschaft, die in der Regel von Menschen gestaltet wird, die diese Veranlagung nicht haben», sagt Brigitte Küster, die selbst hochsensitiv und Mutter zweier hochsensitiver Kinder ist.
Hochsensitivität kann eine Gabe sein
Hochsensitive weisen eine Vielzahl an Begabungen und Stärken auf, die mit diesem Begriff erst einmal nicht in Verbindung gebracht werden. «Hochsensitive haben ein sehr feines Gespür für zwischenmenschliche Spannungen, analysieren sich und andere sehr genau und tief und werden für ihr Einfühlungsvermögen und Mitgefühl sehr geschätzt», erklärt etwa Brigitte Küster. Hochsensitivität sei auch eine Gabe:«Ein Schatz von grosser Sinnhaftigkeit und Tiefe, wenn man ihn hebt.»
Weiter ist den Hochsensitiven eine hohe Gewissenhaftigkeit eigen, sie sind schnell im Aufspüren von feinen Unterschieden und haben eine ausgeprägte kreative Ader.
In anderen Gesellschaften und Kulturen wie etwa Japan oder Schweden würden diese Eigenschaften sehr geschätzt, sagt Elaine Aron, die US-amerikanische Hochsensitivitätsexpertin. «Da in unserer Kultur Durchsetzungsvermögen und Stärke bevorzugt werden, wird das Persönlichkeitsmerkmal hochsensitiv als etwas angesehen, mit dem es sich schwer leben lässt oder das geheilt werden muss.»
Wie kann mit der Besonderheit Frieden geschlossen werden?
"Nebst den schüchternen, introvertierten Hochsensitiven – sie machen rund 70 Prozent aus – gibt es auch die extrovertierten, also nach aussen gerichteten Hochsensitiven", erklärt Brigitte Küster. Besonders Letztere, mit etwa 30 Prozent eine Minderheit unter den Hochsensitiven, sind noch schwieriger zu erkennen als die Introvertierten. «Es sind Menschen, die sich gerne verausgaben, sich permanent überfordern, dabei aber schnell erschöpft sind», sagt Brigitte Küster.
«Es ist normal, verschieden zu sein.»
Richard von Weizsäcker, ehemaliger deutscher Bundespräsident.
Denn: Hochsensitivität bedeutet nichts anderes, als verschieden zu sein. Noch fehlt für dieses sehr spezifische Verschiedensein ein breites Bewusstsein. Selbst Fachleuten – Ärztinnen, Psychologen und Pädagogen – mangelt es oft an fundierter Kenntnis dieses komplexen Phänomens. Manche Experten lehnen gar die Diagnose an sich ab.
Wichtig ist, das Kind ernst zu nehmen, zu begreifen, dass sie gewissen Dinge anders wahr nehmen und sie Unterstützung und viel Liebe brauchen.
Wie Anfangs erwähnt, beschäftige ich mich schon eine Weile mit dem Thema und habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit Aromatherapie. Hochsensitive Menschen sprechen sehr gut auf diese Art der Therapie an, da der Geruchsinn mit dem Gehirn gekoppelt ist und sofort ein Gefühl auslöst.
Unser Schutzöl aus der Bleib Gesund Linie, kann helfen sich abzugrenzen und vor äusseren Einflüssen zu schützen.
Wenn du mehr zu diesem Thema lesen möchtest, findest du unten Informationen, Bücher und Links.
Alles Liebe
Ursula
Links zum Thema Hochsensibiliät
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www.ifhs.ch (Brigitte Küster): Kurse, Bücher und Beratung zum Thema Hochsensibilität
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www.hochsensibilitaet.ch (Marianne Schauwecker): Tests, Tipps
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www.hsperson.com (Elaine Aron)
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www.zartbesaitet.net die Seite für hochsensible Menschen
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www.meinwegausderangst.de Erfahrungsberichte und Tipps von Andreas Humbert
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Georg Parlow: Zart besaitet. Verlag Festland, 247 S.
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Elaine Aron: Das hochsensible Kind. mvg-Verlag, 488 S.
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Brigitte Schorr: Hochsensible Mütter. SCM Hänssler, 208 S.
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Mira Mondstein, Deva Wallow: Alle Antennen auf Empfang. Empfindsame Kinder besser verstehen. Humboldt, 192 S.
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